Für das laufende Schuljahr plant das Eckenberg-Gymnasium in enger Abstimmung mit dem Förderverein ein außergewöhnliches Schulgarten-Projekt.
Der Schulgarten am Eckenberg-Gymnasium ist weit über Adelsheim hinaus bekannt und in vieler Hinsicht einzigartig. Aufgrund seiner Größe ist es möglich, eine Vielfalt an Pflanzen zu kultivieren und verschiedene Lebensräume für Tiere zu schaffen. Die Gegebenheiten können vielfältig in den Unterricht einbezogen werden. So nutzen bereits Kolleginnen und Kollegen den Garten für Lerngänge im Biologieunterricht, um verschiedene Ökosysteme zu erkunden. Die Schulgarten- und Koch-AG kümmert sich um verschiedene Beetflächen und kultiviert Nutzpflanzen.
Um den Schulgarten auch für andere Fachbereiche noch interessanter zu machen und die unterrichtlichen Anknüpfungspunkte auszubauen, wird im Bereich der derzeitigen Beete ein großzügiges Gewächshaus mit automatischer Belüftungsanlage entstehen. Für die vielseitige Nutzung sollen zudem rollbare Pflanztische sowie eine integrierte Beschattungs- und Beleuchtungsanlage eingebaut werden. Über Fotovoltaik soll mittelfristig auch zusätzlich zur Beleuchtung das Beheizen möglich werden. Auch die Nutzung von Regenwasser ist geplant.
Einige Aspekte der technischen Ausstattung können auch über Schülerprojekte umgesetzt werden.
Die Arbeit im Schulgarten und die Produktion von Pflanzen und Nahrungsmitteln ermöglicht die praktische Umsetzung der im Bildungsplan verankerten Leitperspektiven Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Verbraucherbildung (VB).
Die Einbindung der Gewächshausanlage in den Unterricht ist an verschiedenen Stellen möglich:
Fach und Klassenstufe | Thema |
BNT (5/6) | Nutzplanzen |
Biologie (7) | Ernährung und Verdauung, nachhaltige ökologische Landwirtschaft, Fotosynthese |
Biologie (8) | Ökosystem Wald, tropischer Regenwald, Anpassungen von Pflanzen an verschiedene Standorte |
Biologie (Kursstufe) | Fotosynthese, Pflanzengeografie, natürliche Stoffkreisläufe |
Physik (9) | Treibhauseffekt |
NWT (10) | Steuern und Regeln (Einsatz von Mikrocontrollern), automatische Temperaturerfassung, Bewässerungsanlage |
Darüber hinaus sind viele Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen von Projekten und AG-Angeboten denkbar:
- Ausweitung des AG-Angebotes mit Bezug zum Schulgarten (Messen und Regeln, autarke Lebensmittelversorgung, nachhaltiges Gärtnern, vertikaler Anbau – nach dem Vorbild des Global Food Gardens)
- stärkere Kooperation mit Gärtnereien (Berufsorientierung)
- Herstellung und Verkauf diverser Produkte aus dem Schulgarten (z.B. Kräutersalze, Gemüsepaste, Sirup…)
- Anzucht und Vermarktung von Jungpflanzen (Verkauf in der Pause / im Lehrerzimmer, Tag der offenen Tür und Schulfest)
- Etablierung einer Schülerfirma
- Überwinterung tropischer und mediterraner Pflanzen aus den geplanten Themenbeeten (Vegetationszonen der Erde zum Anfassen)
Die Vorsitzende des Fördervereins Annemarie Sitte ist vom Mehrwert für den Unterricht überzeugt, da sich dadurch auch vielfältige Möglichkeiten mit direktem Alltagsbezug ergeben. Die Schulmensa kann Produkte aus dem Schulgarten nutzen, Klassen können diverse Projekte umsetzen und Pflanzen- oder Erträge können vermarktet werden.
Der Schulgarten stellt in seinen Dimensionen eine Besonderheit des EBGs dar und sollte in Zukunft auch durch eine stärkere Einbindung der Lehrer- und Elternschaft sowie eine stärkere Verantwortungsübernahme durch Schülerinnen und Schüler in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Zahlreiche Auszeichnungen bei diversen Wettbewerben und die wiederholte Prämierung bei der Schulgarteninitiative Baden-Württemberg bestärken uns in diesem Weg.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Förderverein des Eckenberg-Gymnasiums, welcher uns die Umsetzung dieses Projekts ermöglicht.