In der Mitte von Adelsheim, da wo die Kirnau in die Seckach mündet, wurde in einer öffentlichen Veranstaltung ein neuer Gewässerlehrpfad eingeweiht.
Bürgermeister Wolfram Bernhardt begrüßte die interessierten Adelsheimerinnen und Adelsheimer sowie die anwesenden Gäste unmittelbar hinter dem Kulturzentrum. Er lobte das Projekt, welches durch das Engagement des Sportfischervereins Adelsheim und des Landesschulzentrums für Umweltbildung in Zusammenarbeit mit der Stadt entstand.
Markus Hannemann, Vorsitzender des Sportfischervereins und Christian Puschner, Abteilungsleiter des LSZU, führten im Anschluss entlang des entstandenen Gewässerlehrpfads. Bei der Begehung konnte man sich zugleich einen Überblick über die Ergebnisse, der am selben Tag durchgeführten Maßnahmen der Gewässerwartschulung, verschaffen. Im Fokus stand hier die Wiederherstellung einer natürlichen Gewässerstruktur – so entstanden z. B. geeignete Laichplätze für Bachforelle und Äsche. Über die getroffenen Maßnahmen informierte Dr. Berthold Kappus vom Regierungspräsidium Karlsruhe.
Der entstandene Lehrpfad zielt darauf ab, Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher sowie Kindern und Jugendlichen einen thematischen Überblick über die Besonderheiten des Ökosystems fließender Gewässer zu geben. Im Mittelpunkt stehen hierbei besonders das Fließgewässer als Lebensraum für ganz unterschiedliche Lebewesen, die Gewässerqualität und der Hochwasserschutz. Vor allem die Vielfalt an Arten ist vielen unbekannt – so leben neben der Bachforelle auch Fische wie die Mühlkoppe und die Äsche in unseren Fließgewässern.
Unmittelbar hinter dem Kulturzentrum befinden sich Tafeln, die sich mit dem Lebensraum fließender Gewässer und den auch dort stattfindenden Veränderungen durch die Einflussnahme des Menschen auseinandersetzen. Viele Schulklassen, die sich während einer Forscherwoche am LSZU mit der Untersuchung von Fließgewässern auseinandersetzen, kommen zu Probeentnahmen an diesen Gewässerabschnitt. Anhand von vorkommenden Kleinstlebenswesen kann die sogenannte Biologische Gewässergüte bestimmt werden, die eine Langzeitaussage zur Wasserqualität unserer Bäche liefert. Durch eine chemische Analyse kann hingegen der aktuelle Zustand abgebildet werden. Bei der Gewässerstrukturgüte wird geschaut, ob sich das Fließgewässer in einem naturnahen Zustand befindet oder durch Verbauungen stark durch den Menschen verändert wurden.
Darüber hinaus siedeln sich auch Tiere wie Kormoran oder Biber wieder an oder es wandern sogenannte Neobiota wie der Signalkrebs ein – die einen erheblichen Einfluss im Ökosystem ausüben können. Letztendlich können invasive Lebewesen sogar heimische Arten verdrängen.
Um die Siedlungen besser vor Hochwasserereignissen zu schützen, entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Anlagen des dezentralen Hochwasserschutzes – sogenannte Hochwasserrückhaltebecken.
Entlang des Seckach informieren weitere Tafeln über ausgewählte Tierarten, die stellvertretend für die enorme Artenvielfalt unserer Fließgewässer stehen. Sogar Arten wie Wasseramsel oder Eisvogel sind hier bei uns recht häufig und können mit etwas Glück beobachtet werden.
Zu erwähnen ist zudem, dass im Zuge der Anlage auch zwei neue Sitzgruppen direkt hinter dem Kulturzentrum entstanden sind.
Zum Abschluss der Veranstaltung konnte man sich noch gemütlich bei Kaffee und Kuchen austauschen. Die Klasse 10b mit Lehrer Markus Schäfer hielt dafür eine große Auswahl an Kuchen bereit.
Ein besonderer Dank gilt der Stadt Adelsheim für die Unterstützung des gesamten Projekts durch das Citymanagement und dem Team des LSZU sowie des Sportfischereivereins Adelsheim für die inhaltliche Aufarbeitung. Ein weiterer Dank gilt Bernd Landwehr für die grafische Gestaltung der LSZU-Tafeln.