Nachfrage nach Schulgartenfortbildungen ist ungebrochen
Unter dem Titel „Lernort Schulgarten – für das Leben lernen“ fand letzte Woche eine fünftägige Schulgartenfortbildung am Landesschulzentrum für Umweltbildung am Eckenberg-Gymnasium in Adelsheim statt.
Schulleiter Martin Klaiber und Abteilungsleiter Christian Puschner sind überwältigt von der derzeit hohen Nachfrage an Schulgartenfortbildungen, z. T. kommt hier das LSZU bereits an seine Kapazitätsgrenzen.
Zu Beginn der Veranstaltung standen die zunehmende Entfremdung von der Natur und die damit verbundene „Plant Blindness“ (Pflanzenblindheit) im Fokus. Derzeit ist bei vielen Kindern und Jugendlichen genau diese Entwicklung festzustellen. Prof. Dr. Dorothee Benkowitz, von der Pädagogischen Hochschule Weingarten, hielt dazu einen Impulsvortrag, in dem Sie auf die „Wahrnehmung Biologische Vielfalt“ und aktuelle Forschungen einging.
In diesem Zusammenhang muss auch die Bedeutung des Gartens und der landwirtschaftlichen Produktion für unseren Alltag hervorgehoben werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich im Anschluss in der Zubereitung diverser Speisen im Schulgarten ausprobieren. Highlight war das Kochen einer Gemüsesuppe über dem Lagerfeuer.
Der ehemalige Mitarbeiter Dr. Karl-Friedrich Raqué begeisterte zusammen mit Christian Puschner und Svenja Rappold mit der Vielfalt an einheimischen Bestäubern.
Auch das wichtige Thema „Honigbienenhaltung“ kam nicht zu kurz. Durch das relativ gute Wetter der letzten Wochen war sogar eine erste Honigernte möglich.
Christian Puschner entführte in seinen Vortrag „Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Verbraucherbildung und Berufsorientierung im Schulgarten“ die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer in die vielfältige Ausrichtung von zeitgemäßer Schulgartenarbeit und machte zahlreiche Anknüpfungspunkte für den Unterricht deutlich. Er betonte in diesem Zusammenhang die Potenziale zur Umsetzung der Leitperspektiven des Bildungsplans.
Im Schulgarten selbst sind auch neue Schulgartenelemente entstanden – so wurde ein Hochbeet aus Paletten und eine Kräuterspirale aus Buntsandstein aufgebaut. Weiterhin sind einige Pflanzkisten und ein Flechtzaun im Eingangsbereich zu bewundern.
Vor allem die Module „Verarbeitung von Schafwolle“, „Arbeiten mit Pflanzenfarbe“ und „Gestalten mit Naturmaterial“ kamen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als traditionelle Handwerk äußerst gut an.
Zudem bestand die Möglichkeit ein Wald-Diorama und diverse Nistgelegenheiten für einheimische Vögel zu bauen.
Das LSZU kooperiert schon seit vielen Jahren mit der Giftinformationszentrale Freiburg, deren stellvertretender Leiter Dr. Uwe Stedtler die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die faszinierende Welt der Giftpflanzen entführte. Er betonte auch die Notwendigkeit, dass gerade Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer hier besonders geschult sein sollten.
Die Kursleiter Karin Brinker und Christian Puschner schauen mit Stolz auf diese erfolgreiche Woche zurück und sind dankbar über die lobenden Rückmeldungen.
Fotos: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung erhielten einen Einblick die die Verarbeitung das das Färben von Schafwolle.